Für Kognitionswissenschaftler stellt sich die Frage, über welche Kognitionen, also Gedankengänge, uns auffällt, dass etwas nicht mehr da ist, was eigentlich da sein sollte. Welche Mechanismen laufen im Gehirn ab, damit ein verschwundenes Objekt von uns als fehlend bemerkt und vermisst wird?
Offenbar müssen Kinder erst lernen, dass Objekte nicht einfach so verschwinden. In der Wissenschaft spricht man von „Objektpermanenz“. Sie entwickelt sich in den ersten Lebensmonaten. Kinder, die ein halbes Jahr alt sind, verstehen, dass der Teddybär nicht „weg“ ist, nur weil er hinter dem Rücken der Mutter versteckt und daher nicht mehr direkt sichtbar ist.
Derartige Informationen, die wir aus Umwelteindrücken bilden, verarbeitet unser Gehirn ständig und führt quasi einen Abgleich im Sinne eines Soll-Ist durch. Unser Gehirn scheint in einigen Situationen quasi „überrascht“ zu sein, wenn mit der Anwesenheit eines Objekts gerechnet wurde, dieses aber in der Situation dann doch nicht auffindbar ist. Dieses Missverhältnis scheint wie eine Art Warnsignal zu funktionieren und uns ins Bewusstsein zu kommen, so dass wir bemerken, dass etwas „fehlt“.
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